Taiji – TaiChi
Kampfkunst | Gesundheitsübung | Meditation
Was ist Taiji
Taiji ist die bei uns im Westen übliche Abkürzung für Taijiquan. Es gibt verschiedene Schreibweisen.
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Taijiquan
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Tai Chi Chuan
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T´ai Chi Ch´uan
… sind die in Buchstaben ausgedrückten gebräuchlichen Umschriften für das chinesische Original 太极拳. Ausgesprochen wird das ganze etwa so: Tai tschi tschuan. Die Schriftzeichen haben auch eine Bedeutung die uns dem, was Taijiquan ist schon näher bringt. Taiji ist der, aus den ersten beiden Schriftzeichen (太极) gebildete Terminus, der sich nicht eins zu eins in unsere Sprache bringen lässt. In einem Artikel auf der Website taijiquanlun.eu (Begriff taiji – taijiquanlun.eu) können Sie mehr darüber lesen. Hier können wir der Einfachheit halber Taiji mit „höchstes Prinzip“ übersetzen. Das letzte Zeichen heißt Quan und Quan steht für Faust. In diesem speziellen Kontext für Kampfkunst ohne Waffen. Zusammengesetzt könnten wir also sagen: Kampfkunst des höchsten Prinzips. Diese etwas hölzern klingende Bezeichnung ist wohl auch ein Grund warum wir einfach beim Chinesisch geblieben sind und Taiji sagen. Alleine mit dem Begriff haben wir allerdings noch immer keine Erklärung was Taiji ist. Ist es den wirklich nur eine Kampfkunst und was hat es dann mit Gesundheit und Meditation zu tun? Für ein besseres Verständnis müssen wir die verschiedenen Bereiche mit Blick auf den Inhalt, dem was wir im Taiji praktizieren, betrachten.
Die Kampfkunst Taijiquan
Quan (拳), die Faust, steht im Taijiquan für die Kampfkunst. Diese ist auch der Ursprung des Taijiquan. Bei all den Bewegungen und Partnerübungen steht die Kampfkunst im Vordergrund. So ist es zumindest im Ursprung dessen, was wir heute als Taiji kennen. Die Kampfkunst Taijiquan gehört zu den „inneren“ Kampfkünsten. Denen gegenüber stehen die sogenannten „äußeren“ Kampfkünste. Eine Innere Kampfkunst zeichnet sich dadurch aus, dass nicht primär Muskelkraft, Reaktionsschnelligkeit und Techniken trainiert werden. Es geht beim Taijiquan als Kampfkunst um die Arbeit mit den subtilen Anteilen im Kampf, wie z.B. um den Fluss der Energie und die geistige Haltung des Kämpfers. Im Detail auf diesen Aspekt einzugehen, würde den Rahmen dieser Erklärung sprengen. Für den interessierten Leser ist es jedoch eine Recherche wert, die inneren Aspekte des Kampfes mit Taijiquan zu ergründen. Auf eine einfache Erklärung heruntergebrochen könnte man auch sagen: Taijjiquan ist eine weiche, ab- und umleitende Kampfkunst. Auch wenn wir Taijiquan nicht mit der Motivation eines Kämpfers lernen, ist es dennoch wichtig die Herkunft als Kampfkunst nicht auszublenden.
Die Gesundheitsübung Taijiquan
Eine gesunde Kampfkunst oder gesund durch kämpfen, klingt im ersten Moment nicht schlüssig. Hier rücken andere Aspekte des Taijiquan in den Vordergrund. Ganz einfach kann man feststellen, dass wir uns beim Taijiquan bewegen und Bewegung ist gesund. Nun haben die Bewegungen im Taijiquan einige Besonderheiten, die den gesundheitlichen Bezug deutlich unterstreichen. Wir bewegen uns langsam und haben somit Zeit unsere Bewegungen anzupassen. Dadurch schonen wir zum Beispiel unsere Gelenke und trainieren den Gleichgewichtssinn. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass Taijiquan ursprünglich schnell und impulsiv praktiziert wurde. Erst später, als man in China für die breite Masse die gesundheitlichen Anteile extrahiert hat, entwickelte es sich zu dem Taijiquan wie wir es heute meist sehen. Ein weiterer, für die Gesundheit relevanter Anteil im Taijiquan steckt schon im Wort „Taiji“. „Taiji“ als, wie oben beschrieben, Begriff für das höchste Prinzip ist auch ein Grundstein in der Lehre von Yin und Yang. Und eben gerade Yin und Yang mit all ihren Aspekten ist wie Vater und Mutter des Taijiquan. Die Lehre von Yin und Yang ist aber nicht auf die Philosophie (Artikel: Yin-Yang in der Natur) oder Kampfkunst beschränkt. Yin und Yang ist auch ein fundamentaler Grundsatz der Chinesischen Medizin. Wenn wir unsere körperlichen Bewegungen, sowie unsere geistige Haltung mit den Regeln von Yin und Yang trainieren, arbeiten wir automatisch auch für unsere Gesundheit. Es gibt zahlreiche weitere gesundheitliche Faktoren im Taijiquan. Abschließend möchte ich hier noch auf die Ruhe eingehen. Langsame Bewegungen ohne extreme Positionen unterstützen uns auch dabei zur Ruhe zu kommen. Ruhe ist in unserer getriebenen Gesellschaft ein essentieller Baustein für Wohlbefinden.
Die Meditation Taijiquan
Taijiquan als innere Kampfkunst könnten wir auch als ganzheitliche Methode beschreiben. Es geht wie gesagt nicht primär um Körperkraft. Einer der Blickwinkel, die wir einer inneren Kampfkunst zuschreiben, ist die mentale Arbeit. Unsere Gedanken richten sich auf uns. Wir versuchen gerade in den Partnerübungen von einer Fixierung auf unser Gegenüber abzulassen. Wir nutzen einen Teil unseres bewussten Denkens dafür, uns selbst, unseren Körper und die Bewegungen wahrzunehmen. Man könnte auch sagen, wir wollen ganz zu uns kommen. Ziel ist es, dass wir durch äußere Einflüsse zunehmend unbeeinflußt bleiben. Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass wir daran arbeiten, Taijiquan für uns zu praktizieren. Wir hören auf unseren Körper und bauen darauf unser Taijiquan auf. Nicht Winkelmesser und Lineal geben uns das Maß. Zusammen mit der Langsamkeit und dem Fließen der Bewegungen haben wir einen Rahmen der unseren Geist zur Ruhe kommen lässt, oder uns zumindest die Möglichkeit dazu gibt. Denn Ebenso wie in der klassischen Meditation, lassen wir Gedanken von Aussen kommen und auch wieder ziehen. Wir zwingen uns nicht dazu zur Ruhe zu kommen. Mal geht dies besser mal schlechter. Auch diesen Aspekt lassen wir zu. Für unser eher bewusstes Denken gibt es im Chinesischen den Begriff „YI“ . Für unseren Geist steht der Begriff „SHEN“. Shen ist eher der unbewusste Teil unseres Denkens. Der Teil, den wir unter anderem mit Inspiration in Verbindung bringen. Im Taijiquan arbeiten wir, wie man in China sagt, mit dem YI um unser SHEN zu kultivieren. Das kommt einer Meditation schon sehr nahe. Meditation muss nicht mit Stillsitzen einhergehen. Viele Menschen finden gerade über ruhige Bewegungen einen einfacheren Zugang zu Meditation.
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